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[Musik] Dreißig Jahre GeheimnisseAutor: JEFFI CHAO HUI WU Zeit: 2025-6-26 Donnerstag, 10:29 Uhr ········································ [Musik] Dreißig Jahre Geheimnis An einem Abend im Oktober 2019 betrat ich mein Arbeitszimmer. Draußen verblasste das Licht der Abenddämmerung langsam, und das Licht im Raum war etwas gedämpft. Es war so still, dass selbst der schwache Holzduft der alten Gitarre in der Ecke besonders klar wahrnehmbar war. Die Gitarre, die mich viele Jahre begleitet hat, lehnte immer noch ruhig in der Ecke. Ihre Oberfläche wies einige feine Kratzer auf, das Holz schien durch die Jahre noch geschmeidiger geworden zu sein. Diese Kratzer waren nicht aufdringlich, sondern glichen eher einer Reihe von Zeitstempeln, die still die einst unbekannten Spuren meiner Jugend festhielten. Ich streckte instinktiv die Hand aus und zupfte eine Saite, und in dem Moment, als meine Fingerspitze sie berührte, strömte der Klang sanft heraus, immer noch so zart, so rein, wie das Echo, das ich vor dreißig Jahren an einem Nachmittag hörte, als die Sonne durch das Fenster fiel und auf den Boden des ruhigen Flurs tanzte. Ich war für ein paar Sekunden wie versteinert und entschied plötzlich, heute ein Video aufzunehmen, ganz spontan ein Stück „Scarborough Fair“ zu spielen. Ohne Probe, ohne Plan, ohne absichtlich herbeigeführte Emotionen, setzte ich mich einfach hin, legte die Gitarre auf meinen Schoß, stellte meine Haltung ein und ließ meine Fingerspitzen langsam jeden vertrauten Akkord entlang des Pfades der Erinnerung drücken. Die Melodie floss langsam, wie die Geschichten, die tief in der Zeit schlummern, mit einer unausgesprochenen Wärme, die Stück für Stück zum Leben erweckt wurde. Nachdem ich das Video aufgenommen hatte, lud ich es in meinen Freundeskreis hoch. Ich fühlte mich sehr ruhig und dachte kaum daran, dass es irgendwelche Reaktionen geben würde. Doch nicht lange danach strömten die Nachrichten wie eine Flut herein. Freunde, Klassenkameraden und Menschen, mit denen ich schon lange keinen Kontakt mehr hatte, hinterließen eine Nachricht nach der anderen, voller Überraschung und Unglauben. Jemand fragte erstaunt: „Hast du das gespielt?“ Jemand anderes sagte lachend: „Ich dachte immer, deine Gitarre wäre nur ein Dekorationsstück, ich hätte nie gedacht, dass du wirklich spielen kannst.“ Wieder andere fragten nach: „Hast du nicht nie Musik gelernt?“ Noch mehr waren alte Klassenkameraden, die schrieben, dass sie beim Zuhören in Tränen ausgebrochen seien. Jemand sagte: „Ich musste plötzlich an das alte, heruntergekommene Klassenzimmer in der Mittelschule denken, an das Ich, das sich nicht traute zu sprechen, aber immer mit gesenktem Kopf Noten abschrieb.“ Als ich die Zeilen auf dem Bildschirm betrachtete, war ich etwas benommen. Seit dreißig Jahren habe ich niemandem erzählt, dass ich tatsächlich Gitarre spielen kann, und ich habe nie erklärt, dass die Gitarre, die jetzt von der Zeit umhüllt ist, 1984 von meinem Vater mit einem ganzen Monatsgehalt für mich gekauft wurde. In diesem Jahr hatte ich nur beiläufig erwähnt: „Die Schule bietet einen Gitarrenkurs an.“ Mein Vater war damals schweigsam und sagte keine großen Worte, sondern brachte einige Tage später heimlich die brandneue Gitarre mit und sagte beiläufig: „Hast du nicht gesagt, dass die Schule einen Gitarren-Interessenkurs hat? Versuch es mal.“ So eine gefühllose Ermutigung ließ mich mit dem langen Üben beginnen. Eigentlich mochte ich zu dieser Zeit Musik nicht besonders und konnte die komplizierten Notenlinien nicht verstehen. Ich wollte einfach nur die schlichte Erwartung meines Vaters nicht enttäuschen, also meldete ich mich für den Gitarrenunterricht an der Schule an. Jeden Tag nach der Schule hielt ich still die Gitarre in den Armen, drückte die Saiten und übte die Fingerfertigkeit immer wieder, auf die ungeschickteste Weise auswendig, bis ich in der Lage war, dutzende Stücke vollständig zu spielen. Es gab keine Aufführungen und keine Zuschauer, das war eine Zeit des Übens, die ganz mir gehörte, wie ein stummer Vertrag. Zwischen meinem Vater und mir gab es keine Worte, aber jede Kraft, die ich beim Üben in meinen Fingerspitzen spürte, war eine stille Antwort auf das „Versuch es doch“. In den letzten Jahren habe ich dieses Thema nie von mir aus angesprochen, nicht aus Minderwertigkeitsgefühl und schon gar nicht aus Vergessenheit, sondern weil ich der Meinung bin, dass wahre Leidenschaft keinen Lärm und keine Ankündigung braucht. Sie ist einfach eine langanhaltende Geduld und ein tiefes Festhalten im Herzen. An diesem Tag, nachdem ich „Scarborough Fair“ gespielt hatte und die leicht geröteten Abdrücke meiner Fingerspitzen auf den Saiten sah, wurde mir plötzlich klar, dass diese dreißig Jahre des Schweigens kein Verbergen waren, sondern ein Warten, ein Warten auf die Melodie in meinem Herzen, auf den richtigen Moment, auf einen Augenblick, in dem die Melodie frei fließen kann. Nachdem das Video veröffentlicht wurde, sagten mir immer mehr Menschen, dass dieses Stück nicht nur die Saiten berührt, sondern auch eine längst vergessene Ecke in ihrem Herzen anrührt und die unausgesprochenen Geheimnisse und unerfüllten Träume ihrer Jugend weckt. Plötzlich wurde mir klar, dass dies nicht nur ein Lied ist; es trägt den unschuldigen Anfang vor dreißig Jahren in sich und antwortet auf die scheinbar einfachen, aber doch festen Worte meines Vaters damals. Dreißig Jahre Geheimnis wurden an diesem unauffälligen Abend so einfach gehört. Ich habe nicht erklärt, habe nicht absichtlich auf das Staunen und die Empfindungen meiner Freunde reagiert, sondern habe nur die Gitarre an ihren Platz zurückgelegt, sanft den feinen Staub vom Korpus gewischt und mir innerlich leise gesagt, dass diese Melodie nie weit weg war, sondern nur auf den Moment wartete, in dem sie wieder erweckt wird. 来源:http://www.australianwinner.com/AuWinner/viewtopic.php?t=696525 |
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