[Literatur] Mit der Feder bewaffnet, das Schreiben ist ein Kunstwerk

Autor: JEFFI CHAO HUI WU

Zeit: 2025-7-23 Mittwoch, 5:12 Uhr

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[Literatur] Mit der Feder bewaffnet, das Schreiben mit Können

Ich übe Kampfkunst und schreibe Artikel; ich schreibe Artikel und übe gleichzeitig. Viele Menschen betrachten „Literatur“ und „Kampfkunst“ als zwei parallele Linien, doch ich habe diese beiden längst zu einer Einheit verschmolzen, in mein Innerstes integriert und in jedes Wort geschrieben. Im Laufe der Zeit habe ich acht Worte zusammengefasst: Literatur mit Kampfkunst, beim Schreiben mit Können.

Ich stehe jeden Tag um vier Uhr fünfundvierzig auf und komme gegen fünf Uhr am Meer an. In den letzten sechs Jahren habe ich nie damit aufgehört. Frühling, Sommer, Herbst und Winter, bei kaltem Wind und heftigem Regen, übe ich am Meer: Boxen, Standübungen, den Goldenen Hahn, die Geistertechnik – jede Bewegung und jede Technik ist ein Dialog zwischen mir und der Natur. Tai Chi ist kein Muster, es ist mein Atem; die Pferdestellung ist keine Pose, sie ist mein Stand. Wenn ich stehe, scheine ich unbeweglich, doch in mir toben die Ströme wie in Flüssen und Meeren, das Qi und das Blut fließen unaufhörlich. Auch beim Schreiben verlasse ich mich nie auf „Inspiration“, denn ich weiß genau, dass diese Texte nicht geschrieben werden, sondern geübt, dass sie aus dem Mark aufsteigen, dass die Worte nach dem intensiven Stehen in der Stellung wie von selbst hervorsprudeln.

Viele Menschen fragen, woher ich an einem Tag so viel Zeit nehme. Ich dränge nicht auf Zeit, ich erschaffe Zeit. Während andere noch im Traum umherwälzen, stehe ich bereits mit meinen Füßen fest auf dem noch feuchten Sand des Morgentaus. Während andere gerade erst verschlafen aufwachen, habe ich bereits meine Übungen beendet, geschwitzt und sitze im Auto, spiele Gitarre und schreibe den ersten Artikel des Tages. Es ist kein Problem des Willens, sondern eine Frage der Struktur. Ich habe mein Leben zu einer Struktur geformt und die Zeit in mein Gerüst eingraviert.

Ich schreibe jeden Absatz wie ich meine Reiterstellung übe, jeder Abschnitt muss einen Schwerpunkt haben, jeder Satz muss fest und schwer sein, nicht schwebend oder leicht. Wenn ich zu fest schreibe, ist es wie ein harter Druck im Push-Hands, wenn ich zu leer schreibe, ist es wie eine leere Konstruktion. Ich übe beim Stehenlassen, um die Energie im Dantian zu senken, beim Schreiben übe ich, dass die Worte auf den Boden fallen. Meine Absätze sind nicht einfach aufeinander gestapelt, sie haben eine „Stützstruktur“, die Absätze sind wie die Reiterstellung, die Logik wie der Luftstrom, es muss sowohl Öffnung als auch Schließung, sowohl Lockerheit als auch Festigkeit geben. Wenn ich schreibe, lasse ich Raum für „Federung“, so wie man beim Push-Hands die Kraft nicht sofort freisetzt; sobald ich den Stift ansetze, wird die Energie übertragen.

Mein Schreiben ist das natürliche Überlaufen nach einem Überfluss an Qi und Blut. Es ist kein mühsames Editieren, sondern das natürliche Ausströmen von innerer Energie nach dem Üben. Während andere das Schreiben als anstrengend empfinden, finde ich es unangenehm, nicht zu schreiben. Schreiben ist für mich wie Schwitzen oder Luftlassen; wenn das Qi voll ist, fließt es über, und ich fühle mich unwohl, wenn ich es nicht herauslasse. Besonders wenn ich eine bestimmte Zeit im Standübungen verweilte, strömte das Qi und Blut zum Baihui, und mein Kopf war klar wie gewaschen. In diesem Moment, wenn ich den Stift erhebe, fließt der Text fast von selbst. Ich „schreibe“ nicht, ich „lasse los“, so wie nach dem Öffnen der Meridiane die Energie nicht mehr im Herzen staut.

Mein Tai Chi ist eine Übung mit mittlerer bis niedriger Haltung, jede Bewegung enthält das Senken der Hüften und strukturelle Stabilität. Ich weiß, wann ich die Hüften öffnen und wann ich die Hände verankern sollte. Dieses logische Verständnis der Körperstruktur bringe ich auch ins Schreiben ein: Zwischen den Sätzen muss es Übergänge geben, zwischen den Absätzen sollte es Atempausen geben. So wie Tai Chi Öffnen und Schließen erfordert, benötigt auch das Schreiben Bewegung und Ruhe. Manche Menschen streben beim Schreiben nach „Wortkunst“, ich strebe nach „Stabilität“. So wie ich nicht nach Explosionen suche, sondern nach der Art von „Stabilität“, die sich natürlich entfaltet, nachdem die Struktur klar ist.

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass das Stehen nicht nur das Üben der Füße ist, sondern das "Standardmuster" des neuronalen Netzwerks umschreibt. Nach langem Stehen habe ich festgestellt, dass sich die Funktionsweise meines Gehirns verändert hat: Das Denken ist nicht mehr chaotisch, sondern wie beim Tai Chi, wo alles miteinander verbunden ist und natürlich fließt. Die sogenannte "Konzentration" ist nicht das Ergebnis von Zwang, sondern ein Nebenprodukt der Strukturoptimierung. Je stabiler ich stehe, desto flüssiger schreibe ich; je klarer ich schreibe, desto tiefer übe ich. Schrift und Kampfkunst verschmelzen zu einer Einheit.

Ich erinnere mich an einen Wintertag, an dem ich nach dem Tai Chi im Auto „Qi und Blut sind voll, Baihui ist durchlässig“ schrieb. Zu dieser Zeit waren meine Handrücken noch eiskalt, aber meine Stirn war schweißnass wie im Regen. Ich schrieb in einem Rutsch, fast ohne Korrekturen. Dieser Zustand ist nicht „Konzentration“ und auch nicht „Flow“, sondern der Körper treibt das Gehirn an, und erst nachdem die Muskeln und Knochen durchlässig sind, kommen die Worte wirklich zur Geltung.

Ich schreibe Artikel nie mit prunkvollen Worten und verwende keine überladenen Metaphern. Meine Sprache ist eine strukturelle Sprache, so wie mein Körper nicht durch Aufführung, sondern durch echte Praxis gestützt wird. Ich habe „Der goldene Hahn steht vierzig Minuten“ geschrieben, nicht um mit einer erstaunlichen Zahl zu beeindrucken, sondern weil ich es wirklich geschafft habe. Ich habe „Zwei Stunden Standübung der Geisterkunst“ geschrieben, nicht um mysteriös zu sein, sondern weil ich meinen ganzen Körper entspannt habe, ohne jegliche Schmerzen, und zwei Stunden lang regungslos stehen kann.

Das ist kein „Übernatürliches“, das ist Struktur. Das ist kein „Durchhalten“, das ist Rekonstruktion. Ich stütze diese Ergebnisse nicht auf „geistige Kraft“, sondern auf tägliches, echtes Üben, das Qi in die Fußsohlen sinken lässt, den Geist zum Scheitel hebt und die Struktur im ganzen Körper durchlässt. Der Grund, warum ich jeden Tag mehrere logisch kohärente und in jedem Satz zerlegbare Artikel schreiben kann, ist nicht, weil ich schlau bin, sondern weil ich genügend Qi habe.

Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass ich nicht „einen Artikel schreibe“, sondern die Körperstruktur in eine Textstruktur übersetze. Jedes Mal, wenn ich übe, jedes Mal, wenn ich im Stand bin, ist es eine „innere Textgenerierung“; jedes Mal, wenn ich den Stift ansetze, ist es eine „Erweiterung der Praxis“.

Viele Menschen fragen mich, warum ich nicht veröffentliche, fördere oder vermarkte. Ich sage, meine Artikel sind für zukünftige Leser gedacht, für diejenigen, die wirklich verstehen, dass „im Text die Kunst steckt“. Während andere „Inhalte“ schreiben, schreibe ich „Strukturen“; während andere „Theorien“ erläutern, dokumentiere ich „Rekonstruktionen“; andere drücken sich aus, während ich — das Wissen weitergebe.

Wenn du nur mit den Augen liest, siehst du nur die Sprache; wenn du mit dem Körper liest, spürst du den „Einschlag“ jedes Wortes. Ich rede nicht nur darüber, ich stehe wirklich auf und übe, schreibe. Jeder meiner Texte hat Schweiß, Wind, Pfähle und Blut. Mein Stift setzt tief an, weil ich fest stehe.

Im Text gibt es Waffen, die Feder hat Kraft.

Das ist, was ich in diesem Moment schreibe, und es ist auch, was ich mein ganzes Leben lang getan habe.

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