|
[ Kultur ] Schrift ist der einzige Kern, der die Zivilisation einheitlich überliefert.Autor: JEFFI CHAO HUI WU Zeit: 2025-07-06 Sonntag, 9:49 Uhr ········································ [ Kultur ] Schrift ist der einzige Kern, der die Zivilisation einheitlich überliefert. Schrift ist die einzige zentrale Form, die die menschliche Zivilisation einheitlich überliefern kann. Ich habe immer geglaubt, dass Schrift die einzige Kernform ist, die in der Überlieferung der menschlichen Zivilisation eine zeitübergreifende, sprachübergreifende und bewusstseinsübergreifende Einheit erreichen kann. Egal in welcher Epoche, welchem kulturellen Hintergrund oder welchem Sprachsystem wir uns befinden, wenn die Schrift entzogen wird, wird die Geschichte und Weisheit der Menschheit in einem Augenblick zusammenbrechen. Natürlich können wir zeichnen, sprechen, singen und filmen, aber all dies wird ohne die präzise Struktur und Standards der Schrift letztendlich in Verzerrung und Vergessenheit führen. Ein einfaches Beispiel: Wenn Einstein damals nur durch Sprache die Relativitätstheorie erklärt hätte oder einige Diagramme gezeichnet hätte, ohne die präzise schriftliche Ausdrucksweise „E=mc²“ zu hinterlassen, könnte die Physik von heute dann bestehen? Wie könnten wir die Gedankenblitze dieses Moments über Sprach- und Zeitgrenzen hinweg verstehen? Betrachten wir einen anderen Blickwinkel. Ein mathematischer Satz, egal ob in China, den USA oder Ägypten, wird durch Bilder beschrieben, deren Bedeutung aufgrund kultureller Hintergründe und Zeichnungsstile stark variieren kann. Doch sobald er in Worten und Symbolen ausgedrückt wird, wie „a² + b² = c²“, können wir selbst die alten Zivilisationen von vor 2000 Jahren heute ohne Barrieren interpretieren. Das ist die Kraft der Schrift – sie ist das Kompressionspaket der Zivilisation, die kleinste Kodierungseinheit des Denkens und die dauerhafte Speicherstruktur menschlicher Weisheit. Ich habe in der Bibliothek einige chinesische Poesiezeitschriften aus dem frühen 20. Jahrhundert durchblättert. Auf den bereits vergilbten Seiten stehen Reihen von handgesetzten Bleilettern, deren Verse in mir immer noch Wellen schlagen. Im Vergleich dazu sind selbst Videoarbeiten oder Audioinhalte von vor zehn Jahren, sobald sich das Format ändert oder die Geräte gewechselt werden, schwer zu öffnen und noch schwieriger zu zitieren. Bilder, Audio und Video sind nie zu standardisierten Medien der zivilisatorischen Überlieferung geworden; sie sind zu leicht von Emotionen beeinflusst und durch technologische Erneuerungen begraben worden. Einige Menschen glauben, dass Videos wahrer sind als Texte. Ich sage, das ist falsch. Videos dokumentieren die „Oberfläche“, während Texte in der Lage sind, durch Phänomene hindurch zu dringen und die Struktur zu erfassen. Sie sehen, ein Video erzählt eine Geschichte, und verschiedene Menschen haben unterschiedliche Interpretationen davon; aber ein Text, obwohl er auch mehrdeutig sein kann, muss auf rechtlicher, wissenschaftlicher und technischer Ebene präzise, durchsuchbar und überprüfbar sein. Nur Texte können als weltweit gültige Standarddokumente, technische Beschreibungen, Gesetze und historische Aufzeichnungen erstellt werden. Wichtiger ist, dass Schrift die Fähigkeit zur „sprachübergreifenden Kodierung“ hat. Zum Beispiel können „chinesische Schriftzeichen“ ins Englische, Französische, Arabische übersetzt werden; solange der Originaltext vorhanden ist, können ständig neue Verständnisse entstehen. Aber Video und Audio können nicht genau übersetzt werden. Ein Satz eines Schauspielers, dessen Mimik, Tonfall, Sprechgeschwindigkeit und Kontext, lässt sich nur schwer in eine andere Sprache übertragen. Daher kann Sprache nur durch Schrift über Grenzen hinweg kommuniziert werden, Audio und Video hingegen nicht. Schauen wir uns das Bild erneut an. Der Reiz des Bildes ist zweifellos unbestreitbar, aber Bilder haben keine Grammatik. Man kann mit Bildern nicht präzise ausdrücken: „Wenn A gilt, dann wird B mit der Geschwindigkeit C zu dem Zeitpunkt D geschehen.“ Man kann eine Zeichnung zur Unterstützung verwenden, aber das Hauptgerüst der Aussage bleibt auf Worte angewiesen. Andernfalls müssten alle wissenschaftlichen Arbeiten weltweit zeichnen! Malerei, Ikonen, Fotos und sogar Emojis haben Emotionalität, Unschärfe und Subjektivität. Aber Texte sind etwas, das man wiederholt überprüfen, hinterfragen, umgestalten und abgleichen kann. Das ist das Fundament der Zivilisation. Doch im digitalen Zeitalter habe ich mit eigenen Augen das Aussterben unzähliger wertvoller schriftlicher Materialien miterlebt. Viele Literaturwebsites, die Werke einer ganzen Generation von Schriftstellern und sogar veröffentlichte elektronische Dokumente wurden bei wiederholten Serverabschaltungen, Systemupgrades und Plattformmigrationen vollständig gelöscht. Ohne Backup, ohne Archiv, ohne Papierform blieben nur einige Zeilen der Fehlermeldung „Seite nicht erreichbar“ (404). Das ist das, was man als „digitale Tsunami“ bezeichnet – scheinbar eine Informationsexplosion, tatsächlich jedoch ein Zusammenbruch der Zivilisation. Besonders die chinesischsprachige Internetliteratur blühte von Ende des letzten Jahrhunderts bis Anfang der 2000er Jahre auf, viele Autoren haben ihr Herzblut in die Veröffentlichung von Hunderten oder Tausenden von Originalwerken gesteckt, doch heute sind sie nicht einmal mehr im Schatten zu finden. Ironischerweise haben oft nicht einmal die Autoren selbst ihre Werke gesichert, da damals alle glaubten, „das Internet hat ein Gedächtnis“. Und das Ergebnis? Das Internet hat nur selektives Gedächtnis oder entscheidet durch Machtstrukturen, wessen Texte gespeichert werden können. Ich erinnere mich klar an einige Foren und Literaturwebsites, an denen ich unzählige Gedanken, Gedichte, technische Notizen und Lebensweisheiten hinterlassen habe. Einige verschwanden in einer Nacht des Systemupdates, andere wurden nach der Übernahme durch Kapital mit einem Klick gelöscht. Jedes Mal, wenn es zu einer „Bereinigung“, „Räumung“ oder „Neugestaltung“ kam, fühlte es sich an wie ein lautloser Überfall auf die schriftliche Zivilisation der Menschheit. Es gibt Leute, die sagen, das ist doch egal, man kann Audio und Video neu aufnehmen. Ich möchte sagen, das ist nur eine weitere Katastrophe. Die Speicherkosten für Audio und Video sind höher, die Formataktualisierungen schneller, die technische Abhängigkeit stärker. Wird man in Jahrzehnten noch in der Lage sein, die heutigen MP4, MKV, MOV zu öffnen? Ganz zu schweigen davon, wie man in einem Video schnell eine Zeile Poesie findet. Wie findet man eine technische Formel aus einer Audiodatei? Ohne einen schriftlichen Index sind Audio und Video nur Schaum, der auf dem Meer treibt. Darüber hinaus variiert der Ausdruck in Videos von Person zu Person. Jeder hat eine unterschiedliche Sprechgeschwindigkeit, Tonlage, Mimik und Körperhaltung; selbst wenn der Inhalt identisch ist, wird er durch die Übertragung von Person zu Person verzerrt und deformiert. Schrift hingegen, egal wer du bist, sobald du „温故而知新“ schreibst, ist es der Gedanke von Konfuzius. Nur die Schrift ist die wahre Brücke der Menschheit, die Identität, Stimme, Aussehen, Kultur und Zeit überwindet. Deshalb bin ich wirklich besorgt, wenn ich sehe, dass immer mehr junge Menschen nicht schreiben, nicht lesen und nur kurze Videos anschauen. Es liegt nicht daran, dass sie faul sind, sondern dass diese Zeit die tiefere Struktur der zivilisatorischen Überlieferung mit „schnellen Bildern“, „Schnelligkeit“ und „Ästhetik“ verdeckt hat. Wenn eines Tages die Erde zerstört wird und ich nur ein Speichermedium mitnehmen kann, hoffe ich, dass darin keine Videos, keine Bilder, sondern ein ganzes Werk klassischer Texte enthalten ist. Denn nur durch Worte kann eine Zivilisation die Dunkelheit durchdringen, Katastrophen überwinden und die Zukunft erreichen. 来源:http://www.australianwinner.com/AuWinner/viewtopic.php?t=696716 |
|