[ Kultur ] Gründung des Magazins „Chinatown“ im Jahr 1992

Autor: JEFFI CHAO HUI WU

Zeit: 2025-6-24 Dienstag, 13:59

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[Kultur] 1992 Magazin „Chinatown“

Die Zeitschrift „Chinatown“ ist der erste Knotenpunkt, an dem ich in die Geschäftswelt eingetreten bin.

Es war 1992, die Straßen von Sydney waren belebt, und die Gestalten der chinesischen Studenten waren nur ein Schmuckstück in dieser Stadt. Zu dieser Zeit lernten die meisten Studenten noch Vokabeln, schrieben Hausarbeiten und planten, „wohin sie nach dem Abschluss gehen“ würden, während ich bereits einen anderen Weg gewählt hatte – ich stürzte mich in die Geschäftswelt und kämpfte im echten wirtschaftlichen Strom. In diesem Jahr investierte ich meine Ersparnisse in das von einem Freund gegründete Magazin „Chinatown“ und trat offiziell in den australischen chinesischen Kulturkreis ein.

Für Außenstehende ist es nur eine vollfarbige chinesische Zeitschrift; für mich jedoch ist es der Ausgangspunkt für die Aufwertung meines geschäftlichen Verständnisses und ein wichtiger Wendepunkt in der grundlegenden Veränderung meiner Lebensstruktur. Zum ersten Mal habe ich tiefgreifend gespürt, dass die Essenz der Geschäftswelt niemals im oberflächlichen Handel besteht, sondern in einem Spiel um Information, Struktur und Kontrolle.

Unser „Chinatown“ unterscheidet sich völlig von den damals auf dem Markt erhältlichen, massenproduzierten chinesischen Zeitungen. Es ist ein hochwertiges, investitionsintensives, vollfarbiges Magazin, dessen Inhalte Nachrichten, Kultur, Studium im Ausland, Wirtschaft, Kunst und viele andere Dimensionen abdecken. In den 1990er Jahren in Australien gab es für solche chinesischsprachigen Publikationen kaum ein Vorbild. Wir wollen nicht nur „ein Magazin herausgeben“, sondern eine Plattform schaffen – damit die Chinesen in Australien ein Gefühl der Zugehörigkeit finden und die lokale Gesellschaft das wahre Wir sieht, die Stimme und Kraft der australischen Chinesen erkennt.

Doch die Ideale sind üppig, die Realität hingegen äußerst mager. Bald entdeckte ich den großen Widerspruch, der sich hinter der glanzvollen Fassade verbarg: **Alle entscheidenden Schritte liegen in den Händen anderer.** Druck, Layout, Design, Logistik – jeder Schritt muss ausgelagert werden, jeder Schritt ist wie eine unsichtbare Hand, die uns die Kehle zuschnürt. Die Druckerei verlangt horrende Preise, die Qualität gerät jedoch oft außer Kontrolle; jede Veröffentlichung gleicht einem Glücksspiel, die Abgabe, der Druck, die Lieferung hängen ganz vom Zeitplan des anderen ab. Bei der kleinsten Verzögerung wird der gesamte Veröffentlichungsplan durcheinandergebracht. In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal klar, dass der Markt nicht die größte Bedrohung für uns darstellt, sondern die wahre „Einschränkung“ uns die Instabilität der Lieferkette und der Mangel an Kontrolle über die entscheidenden Schritte ist.

In diesem Moment kam ein scheinbar verrückter Gedanke auf: Warum bauen wir nicht selbst eine Druckerei?

Diese Idee wurde, sobald sie geäußert wurde, von fast allen als Witz betrachtet. Wir hatten keinen Hintergrund, keine Erfahrung, keine Technik und hatten nicht einmal eine Druckmaschine berührt. Damals rieten mir die Leute um mich herum: „Du verstehst nichts vom Drucken, das kannst du nicht machen.“ Aber ich wusste in meinem Herzen, dass wir, wenn der zentrale Prozess nicht in unseren Händen liegt, für immer nur passive Nachfolger sein würden, ohne Wahlmöglichkeiten und erst recht ohne Mitspracherecht.

So begann ich mit dem gründlichen „Lernen vor Ort“. Ich begann mit den grundlegendsten Drucktechniken, erforschte die Geräteanordnung, lernte die Eigenschaften der Farben, analysierte die Kombinationen verschiedener Papiere und Farben und zerlegte jeden Schritt im Druckprozess. Tagsüber verhandelte ich im Büro mit Partnern, drückte die Kosten und überwachte den Fortschritt, abends kam ich nach Hause und begann, Materialien zu studieren, zeichnete alles wiederholt auf, zerlegte und entwickelte das gesamte Drucksystem. Niemand lehrte mich, also lernte ich selbst, zerlegte ich selbst, und jeder Schritt basierte auf meinem eigenen Experimentieren.

Diese Tage waren äußerst hart, aber auch äußerst erfüllend. Unzählige Nächte saß ich allein an meinem Schreibtisch, hielt Stift und Papier in der Hand, zeichnete Flussdiagramme und entwickelte die Logik zwischen Tinte, Papier, Druckmaschinengeschwindigkeit und Farbtreue; tagsüber beobachtete ich die Maschinen im Druckereibetrieb, fragte die Arbeiter und Meister um Rat und lernte. So habe ich von null auf eins allmählich die grundlegende Logik der Drucktechnik gemeistert und damit ein solides Fundament für die spätere Gründung meiner eigenen Druckerei gelegt.

**Die Erfahrungen mit „Chinatown“ haben mein Verständnis von „Unternehmertum“ grundlegend verändert.** Ich habe verstanden, dass Unternehmertum niemals nur ein Spiel aus Ideen oder Konzepten ist, sondern die Fähigkeit zur vollständigen Prozesskontrolle. Nur wenn du die zentralen Elemente der Wertschöpfungskette in deinen Händen hältst, kannst du wirklich gelassen mit Risiken umgehen und die Richtung tatsächlich kontrollieren.

Seit jener Zeitschrift habe ich mir ein Prinzip gesetzt: **Von anderen abhängig zu sein, ist immer ein Risiko; die Kontrolle über das Wesentliche zu haben, ist die Grundlage für Selbstvertrauen.** Dieses Prinzip habe ich später in jedes interdisziplinäre Feld mitgenommen – egal ob in IT, Logistik, Informationsplattformen oder im Design und der Optimierung intelligenter Systeme. Ich bin nie damit zufrieden, nur ein oberflächlicher Manager zu sein, sondern strebe danach, der Schöpfer von Strukturkontrolle zu sein.

Wenn ich auf das Jahr 1992 zurückblicke, sehen viele Menschen ein wunderschönes Magazin, aber ich sehe einen Weg, der sich über die nächsten dreißig Jahre erstreckt. Dieser Weg ist von Herausforderungen geprägt, doch er hat es mir ermöglicht, bei jeder Praxis eine weitere extreme Evolution zu vollziehen. Und all das begann mit dem scheinbar gewöhnlichen, aber unendlich vielversprechenden Magazin „Chinatown“.

来源:http://www.australianwinner.com/AuWinner/viewtopic.php?t=696496